16
Nov

Richtig Lüften im Winter

Im Winter nimmt die Schimmelgefahr im Wohnraum zu. Besonders gefährdet sind schlecht gedämmte Bauteile. Es ist eine verständliche Reaktion, dass Menschen in der kalten Jahreszeit ihre Fenster nicht unnötig lange öffnen und höhere Heizkosten riskieren mögen. Dennoch sollte man sich gerade im Winter an ein paar Grundregeln in Sachen Luftaustausch halten – das schlägt sich auch nicht auf die Heizkosten nieder. Es hilft lediglich das Raumklima zu verbessern und Schimmel zu vermeiden.

Woher kommen Schimmel und Feuchtigkeit?

Jeder Mensch gibt etwa 1 bis 1,5 Liter Wasser pro Tag an seine Umgebung ab. Dazu kommt die Feuchtigkeit durch Kochen, Baden, Duschen, Wäschetrocknen usw. Bei einem Haushalt mit vier Personen werden auf diese Weise schnell einmal 12 bis 14 Liter Wasser in die Raumluft abgegeben. Schimmel braucht Feuchtigkeit. Diese bildet sich auf kühlen Oberflächen. Besonders anfällig für den Niederschlag von Feuchtigkeit sind Stellen wie z.B. nicht ausreichend gedämmte Außenwände, Außenecken oder Fensterlaibungen.

 

Regelmäßiges Lüften hilft

Richtiges Lüften hält die Luftfeuchtigkeit im Raum niedrig – und das erschwert die Bildung von Schimmel. Falsches oder kein Lüften steigert die Schimmelgefahr hingegen erheblich. Beim Lüften im Winter gilt: Lieber kurz und kräftig als dauerhaft, aber halbherzig. Das Kippen der Fenster bringt wenig Luftaustausch, und obendrein geht viel Wärme verloren. Das Mauerwerk kühlt aus, wodurch es zu einer Kondensat- und Schimmelbildung kommen kann. Wesentlich effektiver ist regelmäßiges Stoßlüften. Also die Fenster komplett aufzumachen, möglichst Durchzug herzustellen, und das für mindestens fünf Minuten. Ideal wäre es, diesen Vorgang dreimal täglich zu wiederholen. Die Grundwärme geht nach fünf Minuten Stoßlüften nicht verloren. Bauteile bleiben warm. Böden und Wände kühlen nicht aus.

rothbacher

Dipl.-Ing. Reiner Rothbacher

Bauphysiker